Göttschieder Karatetag mit Kit Sièn Tjong und Sven Burkard
Inzwischen schon eine gute Tradition ist es im September einen Lehrgang mit Kit Sièn und Sven in Idar-Oberstein abzuhalten. Dabei führt Kit Sièn die Erwachsenen auf Grundlage der klebenden Hände an realistische Selbstverteidigung heran, während Sven die Kinder mit seinem Programm „Schützen ohne Schlagen“ stark macht.
In diesem Jahr beschäftigten wir uns in der ersten Einheit mit Grundlagen aus den klebenden Händen (Tuishou). Von einem einfachen Kakie „Block“ bis zu einer komplexeren Abfolge von vier Abwehrtechniken mit Gegenangriff lernten die Teilnehmer sich gegen Angriffe wie Schieben, Stoßen und Schlagen zur Wehr zu setzen. In der zweiten Einheit wurde das Gelernte auf einen Angriff mit einem Knüppel, Baseballschläger oder einem ähnlichen Gegenstand übertragen. Kit Sièn legte besonderen Wert darauf, dass das ein erster Schritt ist, um diese Art von Waffen kennenzulernen. Es ging darum zu erkennen, wo sie am gefährlichsten sind, wo die Schwachstellen liegen und wie man damit umgeht und es ausnutzen kann, um sich effektiv zu wehren. Dabei wurde noch nicht der Schritt zur realen Selbstverteidigung gemacht, sondern nur vorbereitend gearbeitet, um ein Verständnis für die Situation eines Waffenangriffs zu schaffen. In der folgenden dritten Einheit wurde es dann noch einmal gefährlicher. Den gleichen Ansatz wie mit dem Knüppel verfolgten wir bei einem Angriff mit einem Messer. Zuerst sollte man verstehen, was ein Messer anrichten kann. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass es ziemlich sicher ist, dass man bei einem Angriff mit einem Messer verletzt wird. Das lässt sich nur vermeiden, wenn man erst gar nicht in die Situation kommt oder wenn man weglaufen kann, bevor man angegriffen wird. Ist man dennoch gezwungen, sich gegen eine Messerattacke zu wehren, dann sollte man nicht versuchen, den Angriff ständig abzuwehren. Irgendwann wird man dabei verletzt werden. Es ist auch nicht empfehlenswert, zurückzuweichen und sich dann aber immer wieder zur Abwehr zu stellen. Das zeigte sich bei den Partnerübungen deutlich, dass ein entschlossener Angreifer mit einem Messer so nicht aufzuhalten ist. Wenn man gezwungen ist, sich einem solchen Gegner zu stellen, ist es hilfreich, wenn man Gegenstände wie einen Rucksack, einen Stuhl, oder ähnliches zur Abwehr finden kann. Zum Abschluss wurden auch noch Übungen gemacht, um zu entkommen, wenn man an einer Wand in die Enge getrieben wurde. Der Lehrgang diente als guter Einstieg in die Selbstverteidigung gegen bewaffnete Angriffe und gab auch schon erste Lösungsansätze. Wichtig ist immer wieder zu betonen, dass man aufmerksam sein sollte, um gefährliche Situationen zu vermeiden und gerade bei einem bewaffneten Angriff die erste Option die Flucht sein muss, wenn es denn möglich ist.
Im Teil für die Kinder bis 13 Jahre musste man keinen Karatehintergrund haben. So kamen auch zahlreiche Kinder, die nicht im Karatetraining sind. Sven übte zuerst, dass es wichtig ist, klar zu sagen und auszudrücken, dass man etwas nicht mag. Auch und besonders gegenüber von Erwachsenen ist dies sehr wichtig. Die Kinder lernten sich aufzustellen, die Hand auszustrecken und damit schon körperlich ein klares Stoppsignal zu geben. Das wurde durch eine klare Ansage „Stopp, lass mich in Ruhe!“ unterstützt. Dann ging Sven auf Leute ein, die nerven und aggressiv sind und wie man denen begegnen kann. Spielerisch zeigte er, dass es viele Menschen gibt, die einen täuschen und aufs Kreuz legen wollen. Die Kinder lernten, diese Täuschungen zu erkennen und nicht darauf hereinzufallen. Auch wie man andere anspricht und sich Hilfe holt, war Teil des Programms. Es ist immer wieder schön und faszinierend zu sehen, wie Sven sich auf die Kinder einlassen kann und auch erreicht, dass sie über Erlebnisse sprechen, Dazu kann er ihnen dann immer wieder Verhaltenstipps geben und sie bei richtigen Entscheidungen bestärken. Ein Feedback von einer Mutter war besonders schön, da sie davon berichtete, dass ihre Tochter das Gelernte gleich anwenden konnte, als sie von einem Erwachsenen auf dem Veitsrodter Herbstmarkt angesprochen wurde. Nun mag die Situation vielleicht nicht so kritisch gewesen sein, aber es ist doch sehr gut zu sehen, dass die Kinder Svens Ratschläge und Lehren verinnerlicht haben. Der Lehrgang war also ein voller Erfolg.
Bei einem schönen Abendessen konnten wir den Tag mit Sven und Kit Sièn noch einmal Revue passieren lassen. Wir waren uns einig, dass wir das im nächsten Jahr fortsetzen werden. Ein großes Dankeschön geht an die Eltern, die uns mit Kuchen reichlich versorgt haben. Das war eine klasse Unterstützung für einen wunderbaren Karatetag.
Carsten
30.09.2024
Residential Kurs mit Iain Abernethy im Klosterhotel Marienhöh
Inmitten des Hunsrücks trafen sich vom 15. Bis 18. August 2024 14 Karate-Verrückte mit Iain Abernethy, um gemeinsam Karate zu trainieren. Das Klosterhotel Marienhöh bot dafür ideale Voraussetzungen und eine großartige Umgebung. Ausgezeichnetes Essen, ein schöner Spa Bereich zum Entspannen und ein wundervolles Ambiente inmitten des Nationalparks Hunsrück-Hochwald boten einen perfekten Rahmen. Dazu kam eine Gruppe von Menschen, die sich zu großen Teilen schon lange kennt und schätzt und auch die neuen Teilnehmer bestens aufgenommen hat. Alle waren im praktischen Karate bewandert und haben schon oft mit Iain trainiert. So konnte er in 3 Trainingstage ein intensives und anspruchsvolles Programm packen. Ein Kernthema war seine Bodenkampfkata, aber selbstverständlich auch Bunkai verschiedener, teils unbekannter Kata, Prinzipien der Kampfkunst und Selbstverteidigung standen auf dem Plan. Ein Brückenschlag zwischen Kata Bunkai und Selbstverteidigung, ein Vergleich unterschiedlicher Karatestile und wie sie doch auf gleiche oder ähnliche Prinzipien zurückgreifen und das Nachvollziehen von Entwicklungen der Kata im Laufe der Zeit waren besondere Highlights, die Iain gekonnt wie immer moderierte. So konnte er immer wieder feststellen, dass trotz der schwierigen Themen, die sich ja mit Gewalt befassen, zufriedene und grinsende Gesichter zu sehen gewesen seien. Nach intensivem Training nutzten die Karatekas gerne den Pool und die Sauna des Hotels und ließen sich bei gutem Essen verwöhnen. Da ich den Residential für das Bunkai Jutsu Netzwerk zum ersten Mal im Hotel Marienhöh veranstaltete, war ich anfangs etwas nervös. Schnell zeigte sich aber, dass ich mit der Wahl einen Volltreffer gelandet hatte. Wir wollen nun wieder den zweijährigen Rhythmus für unsere Residential Kurse einhalten. Das heißt, dass wir gerne in zwei Jahren wieder im Klosterhotel Marienhöh einen Residential Kurs veranstalten möchten.
Carsten
20.08.2024
Seminarbesuche bei Peter Consterdine und Iain Abernethy
In diesem Jahr konnte ich schon zwei Seminare mit Iain Abernethy in Deutschland besuchen. Im April war die Shotokan Kata Wankan und ihre Anwendungen Thema in Rethen bei Hannover. Iain sieht in der Wankan eine Anleitung einen Angreifer aus der Balance und zu Boden zu bringen. Er stieg daher mit grundsätzlichen Prinzipien zu Würfen ein. Dann durfte ich ihm während des Seminars bei den Demonstrationen der Techniken assistieren. Gewohnt souverän und lehrreich führte Iain durch das Seminar, das von Axel Siebert organisiert wurde. Wie immer wurde der Samstagabend in Axels Schmiede beschlossen. Das war eine super Gelegenheit für Fachsimpelei und Fragen an Iain zu allen möglichen Kampfkunstthemen.
Im Juni war Iain dann zusammen mit seinem Trainer Peter Consterdine in Stuttgart. Peter ist zusammen mit Geoff Thompson Begründer der British Combat Group und ihrer Unterorganisationen. Sein Thema war die energetische Dynamik effektiver Karatetechniken und das Einüben von Übergängen zwischen Techniken. Energieaufbau und -übertragung wurde zunächst im Double Hip Konzept, das Peter von seinem japanischen Trainer übernommen hat, thematisiert. Dann zeigte er, wie man mit Hilfe des Kick Shots Techniken effektiv aneinanderreihen kann, so dass keine Lücken zwischen den Techniken entstehen, die ein Gegner ausnutzen kann. Auch taktische Hinweise flossen immer wieder ein, wie zum Beispiel die schweren Hände aus chinesischen Kampfkünsten einzusetzen sind. Iain rundete diese Ausführungen mit Hinweisen zu verwandten Konzepten in den Kata ab. So konnte jeder etwas von diesem Seminar für sein Training zu Hause im Dojo mitnehmen. Das Uni Dojo aus Stuttgart hat unter Leitung von Nick Hofele dieses Seminar wieder hervorragend organisiert und sorgte am Samstagabend für eine schöne Gelegenheit, im Biergarten mit Peter und Iain ins Gespräch zu kommen. Eine starke Veranstaltung in Stuttgart, die eine seltene Gelegenheit bot, bei einer Kampfsportlegende wie Peter Consterdine zu trainieren.
Im Juli waren Iain und Peter wieder in Deutschland zum Karate Retreat von Karate Praxis in Bacharach auf Burg Stahleck. Leider konnte ich nicht selbst an dem Seminar teilnehmen, aber ich ließ es mir nicht nehmen, Iain und Peter einen Freundschaftsbesuch am Samstag abzustatten. Die Überraschung gelang und ich hatte die Gelegenheit, in der Mittagspause mich mit beiden auszutauschen. Es zeigt sich, dass es gut ist, Teil der WCA Familie zu sein.
Carsten
27.07.2024
Tuishou Treffen Anfang 2024 in Idar-Oberstein
Drei Treffen mit Kit Sièn Tjong fanden bisher im Jahr 2024 in Idar-Oberstein statt. Die Gruppe übte fleißig die Technikroutinen, die Kit Sièn für uns zusammengestellt hatte. Als Jahresziel gab er dabei aus, auf einen stabilen, erdverwurzelten Stand zu achten. Waren in den bisherigen Treffen die Techniken auf doppelte Absicherung ausgelegt, so entwickelten die neuen Kombinationen und Anwendungen vermehrt offensive Aspekte. Auch gingen wir immer mehr nach innen, wo wir für den Angreifer am gefährlichsten sein können. Allerdings steigt dabei auch unser Risiko getroffen zu werden. Daher lernten wir intuitive Verhaltensweisen und Techniken, um das zu verhindern. So manche Kombination brachte uns an den Rand der Verzweiflung, weil sie kompliziert erschienen und schwer zu lernen waren. Mit etwas Übung konnten wir sie dann doch meistern. Außerdem standen auch Hebel auf dem Programm. Diese sieht Kit Sièn als Grundlage für die Auseinandersetzung mit bewaffneten Gegnern an. Mehr davon werden wir beim Lehrgang im September erfahren. Zuletzt haben wir dann auch geübt, den Gegner und seine Angriffe blind zu spüren und abzuwehren. Im ersten Halbjahr hat die Gruppe sehr vielversprechende Fortschritte gemacht.
Die Gruppe ist sehr engagiert im Training aber auch darüber hinaus, sodass unsere Treffen immer sehr besonders sind. So hatte beim letzten Treffen am 18. Mai Anja mit ihrem Mann Frühlingsrollen für die Mittagspause vorbereitet. Damit und mit Zimtschnecken von meiner Frau Ilka waren wir bestens versorgt und konnten einen schönen Tag miteinander verbringen. Dafür ein herzliches Dankeschön.
Carsten
19.05.2024
Kindertrainer Fortbildung im Shotokan Karate Dojo Göttschied
Nachdem im letzten Jahr vier neue Kindertrainer im Shotokan Dojo Göttschied ihren Abschluss erreichten, bot ich in diesem Jahr eine Weiterbildung für diese Trainer an. Auch die anderen Trainer im Dojo hätten diese Möglichkeit nutzen können, nahmen das Angebot aber leider nicht an. Thema der Fortbildung war Aufwärmen, Beweglichkeitstraining und Cool-Down. In zwei Einheiten wurden diese Themengebiete theoretisch und praktisch behandelt. Beim Aufwärmen geht es um die Vorbereitung der Trainingsteilnehmer auf die sportliche Belastung und die Verletzungsprophylaxe. Eine gute Aufwärmeinheit begünstigt die sportliche Leistungsfähigkeit und kann motivierend wirken. Die Kindertrainer erlernten dazu ein 4-Phasen Modell, das ihnen helfen soll, ein geeignetes Aufwärmtraining zusammenzustellen. Das Beweglichkeitstraining soll zum Erwerb von Beweglichkeit und deren Erhaltung dienen. Dabei lernten die Teilnehmer aktive, passive und dynamische oder statische Methoden kennen. Am Beispiel von Übungen zur Beweglichkeit für die Tritte Mawashi Geri oder Yoko Geri wurden diese Methoden im Praxisteil ausgeführt. Für das Cool-Down kann man Atemtechniken, Kata in Zeitlupe oder auch Massage einsetzen. Auch andere Möglichkeiten zum Cool-Down waren Thema konnten aber in der Kürze der Zeit nicht mehr geübt werden. Die Weiterbildung hat den Neutrainern wichtige Grundlagen vermittelt und hoffentlich viele Impulse für ihr Training mit den Kindern des Dojos gegeben.
Neben der reinen Weiterbildung wurde in den beiden Einheiten das Ferienprogramm des Dojos besprochen und Ideen für eine Vorführung gesammelt, die im Herbst bei der Gesundheitsmesse der Stadt Idar-Oberstein wieder anstehen dürfte. Elemente dafür sollen von den Kindertrainern während der Sommerferien mit ihren Gruppen erarbeitet und einstudiert werden. Sie sollen unter Anleitung und mit Unterstützung der älteren Trainer eigene Ideen verwirklichen und Selbstvertrauen für ihre Trainertätigkeit sammeln. Wir danken den Neutrainern für die Bereitschaft, sich im Verein einzubringen und freuen uns schon auf die Ergebnisse ihrer Trainingseinheit.
Carsten
19.05.2024
Treffen des Bunkai Jutsu Netzwerkes in Stuttgart
Am 25. November traf sich das Bunkai Jutsu Netzwerk, um sich über viele interessante Themen auszutauschen. Voneinander, miteinander lernen ist wie immer das Motto dieser Treffen. So hatten die Referenten auch interessante Themen vorbereitet. Eingangs zeigte ich kämpferische und taktische Bedeutungen von Kata Eröffnungen. Insbesondere der Eingang der Kata Bassai Dai und seine unterschiedlichen Interpretationen wurden diskutiert und bewertet. Außerdem zeigten wir die Zusammenhänge zwischen dem Eingang der Kata Kanku Dai und dem Anfang der Heian Nidan und übten deren praktischen Anwendungen zum Selbstschutz.
Mark Kleber stellte im Rahmen seiner Einheit zum Thema Kata Bunkai sein ESCAPE Konzept vor, das die Analyse der praktischen Anwendungen einer Kata strukturiert. ESCAPE steht dabei für:
E = Evaluate & Explode
S = Safe Cover
C = Countermeasure & Control
A = Attack & Adapt to Alternative
P = Prevail & Put him down
E = End and Exit
Nick Hofele zeigte sogenannte „unwürdige Würfe“ und führte gekonnt durch die mechanischen Feinheiten und notwendigen Bewegungen, um diese relativ einfachen Würfe effektiv ausführen zu können. Diese Würfe stammen aus mittelalterlichen Kampfkünsten. Nick zeigte in seinen Ausführungen aber auch Bezüge zu den Techniken, die wir aus dem Karate kennen auf. Das erweiterte das Repertoire der Teilnehmer, um zum Beispiel in Randori oder Sparring Übungen einen Gegner zu überrumpeln.
Anschließend führte und Frank Gräfe durch ein Gymnastikprogramm, das eigentlich aus dem Reha-Sport stammt, aber auch wunderbar Kampfkünstlern zur Mobilisierung und Kräftigung dienen kann. Viele Gleichgewichts-, Koordinations- und Kraftübungen sorgten für ein ausgeglichenes, gleichseitiges Training.
In einer kurzen Einheit habe ich dann noch ein neues Trainingskonzept gezeigt, das mit Hilfe von Karten verschiedene Technik- oder Gymnastikübungen miteinander verknüpft. So kann ein Karatetraining aufgebaut werden, das auf andere Konzepte als das traditionelle Training in Reihen zurückgreift. So kann man Trainingseinheiten abwechslungsreich gestalten. Auch Übungen aus dem praktischen Karate mit Partner können integriert werden. Das waren Anregungen, die von der Gruppe gerne aufgenommen wurden.
In der Abschlusseinheit stand eine Wiederholung vom Treffen in Stuttgart aus dem letzten Jahr auf dem Programm. Nick Hofele ließ uns zum Thema Erste Hilfe und Taktische Verwundeten Versorgung üben. Dieser wichtigen und wertvollen Einheit widmeten wir viel Zeit, damit wir das Anlegen von Verbänden, die Reanimation, stabile Seitenlage usw. ausreichend wiederholen konnten. Trotzdem war am Ende die Zeit wieder knapp, und man könnte wohl ohne Probleme einen ganzen Tag mit diesem Thema verbringen.
Auf jeden Fall hat sich der Weg nach Stuttgart wieder gelohnt, auch wenn man wie Frankie aus Berlin und Ulf aus Hamburg durch die halbe Republik angereist war.
Carsten
21.12.2023
Kurs Grundzüge des Selbstschutzes beim Shotokan Karate Dojo Göttschied
An drei Mittwoch Abenden im November fand in der Turnhalle der Grundschule Idar-Oberstein auf der Struth ein Grundkurs zum Thema Selbstschutz statt. Die Teilnehmer aus dem Shotokan Karate Dojo Göttschied lernten dabei in theoretischen und praktischen Übungen Inhalte, die im normalen Karatetraining eher am Rande thematisiert werden. Zunächst ging es um das Vermeiden von riskanten Situationen durch Aufmerksamkeit und das Agieren, wenn man trotzdem in eine gerät. Der Umgang mit Aggressionen wurde geübt und wie man nicht im Angesicht von Gefahr und Aggression erstarrt. Unter dem Leitsatz „Es ist besser etwas nicht ganz Optimales zu tun, als gar nichts zu tun“ lernten die Teilnehmer Strategien und Taktiken kennen. In Rollenspielübungen wurden diese Taktiken, Verhaltensweisen und empfehlenswerten Abläufe erlernt und geübt. Praktische Erfahrungen wie zum Beispiel das Ansprechen von Personen, um Hilfe zu holen, konnten dabei gesammelt werden. Zu guter Letzt lernte die Gruppe auch kleine Hilfsmittel kennen, die in bestimmten Situationen eingesetzt werden können, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, andere zu alarmieren oder sich zu schützen. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, ähnliche Übungen in das praxisorientierte Karatetraining einzubauen. Die Teilnehmer beteiligten sich sehr aufmerksam am Kurs und dürften so manche unerwartete Erkenntnis mitgenommen haben. Dadurch haben sie Kenntnisse zum Selbstschutz erlangt, die sie idealerweise nie benötigen werden. Sollte das aber doch der Fall sein, dann werden sie sehr hilfreich sein und dem Schutz von Gesundheit und Unversehrtheit dienen.
Carsten
21.12.2023
Bassai Bunkai in Kreuzlingen mit Iain Abernethy
Bassai oder auch Passai Dai soll übersetzt der Sturm auf die Festung oder die Mauer einreißen bedeuten. Ob dieser Name charakteristisch für die Anwendungen der Kata ist, sollte jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall handelt es sich um eine alte Kata, die wahrscheinlich chinesische Ursprünge hat. So führte Iain Abernethy am Anfang des Seminars im Schweizer Kreuzlingen am Bodensee aus. Reto Kern vom dortigen Karate Center hatte zum nunmehr dritten Mal zum Seminar mit Iain geladen. Ende Oktober war es dann so weit. Mit ungefähr fünfzig überwiegend Schweizer Karateka konnte ich die Anwendungen der Kata üben. Da ich schon lange mit Iain trainiere und auch die Bassai Dai mit ihm schon einmal trainiert hatte, nahm er mich gerne als Partner zur Demonstration der Anwendungen der Kata. Nach ausführlicher Analyse der einzelnen Teile, fügten wir die Einzelteile zu einem Partnerdrill zusammen. Hebel, Schläge, Tritte und Würfe wurden geübt. Auch wenn der Stoff für mich nicht neu war, konnte ich in intensiven zwei Tagen die Kata Bassai Dai wieder entdecken und einige neue Erkenntnisse und Fertigkeiten gewinnen.
Carsten
10.11.2023
Von Nervensägen und gefährlichen Zeitgenossen
Gefährliche Menschen versuchen immer dich auszutricksen. Fair sind sie nie und man muss aufpassen, dass man nicht auf sie hereinfällt. Wenn man von ihnen bedroht wird oder von einer Nervensäge belästigt, dann muss man ein klares Stoppsignal senden und sich unter Umständen Hilfe holen. All dies konnten die Kinder beim Karate und Selbstverteidigungstag in Göttschied am 14. Oktober 2023 spielerisch lernen. In gewohnt einfühlsamer Art und sehr auf die Gruppe von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren eingehend brachte Sven Burkhard diese Dinge mit nach Idar-Oberstein. Sven ist SV Ausbilder beim Deutschen Karate Verband und hat ein Konzept „Schützen ohne Schlagen“ für die Zusammenarbeit mit Schulen entwickelt. Teile daraus konnten die Kinder erlernen und zusammen üben. Wir waren begeisterte Zuschauer und freuten uns, dass wir Sven wieder für einen Lehrgang in Idar-Oberstein gewinnen konnten. Dabei war sicherlich hilfreich, dass Sven und ich seit langem eine Karate Freundschaft pflegen und beide bei Kit Sièn Tjong, dem Lehrgangsleiter, trainieren. Der hatte für die Erwachsenen ein Programm zusammengestellt, das die Bedeutung der Kata für die Selbstverteidigung zeigen sollte. Nach einer Einführung zu den klebenden oder besser helfenden Händen, schlug Kit Sièn einen Bogen von dort zu Anwendungen aus verschiedenen Kata. Wir lernten helfende Hände in der Heian Yondan, der Bassai Dai und der Nijushiho kennen. Insbesondere wie ein Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht und auch von einem körperlichen Schwächeren bewegt werden kann, war das Thema. Die Kata Ursprünge als Systeme zum Selbstschutz wurden so klar und lieferten neue Anregungen fürs Training im Dojo. Neben fortgeschrittenen Karateka waren auch ein paar Newcomer beim Seminar, auf die Kit Sièn gezielt einging und ihnen spezielle Aufgaben zuwies, um sie nicht zu überfordern. So kamen alle auf ihre Kosten und lernten Techniken, Haltungen und mentale Einstellungen, um sich selbst zu schützen. Als Abschluss des Seminars nahm sich Kit Sièn noch eine halbe Stunde Zeit, um den Tag mit den Teilnehmern Revue passieren zu lassen. Beim gemeinsamen Abendessen in einem griechischen Restaurant in Idar-Oberstein konnten noch offene Punkte geklärt werden. Es war wieder ein absolut runder Tag, den wir im nächsten Jahr in gleicher Besetzung und mit neuen Themen gerne wiederholen möchten.
Carsten
22.10.2023
Bunkai Jutsu Treffen in Stuttgart
Am Samstag, den 24. September 2022, machten sich Jens, Paul und Carsten früh auf nach Stuttgart. Dort hatte Carsten zum ersten Bunkai Jutsu Treffen nach der Corona Zwangspause geladen. Nick Hofele und das gastgebende Uni Karate Dojo stellten den organisatorischen Rahmen und ihre Trainingshalle zur Verfügung. Diese Treffen des Bunkai Jutsu Netzwerks haben wir vor einigen Jahren begonnen, um gemeinsam zu trainieren und einen Austausch zu allen möglichen Themen der Kampfkünste, persönlichen Sicherheit und Selbstverteidigung zu haben.
Dieses Treffen startete mit einer Einheit über die Kata Jitte. Oft wird diese wegen ihrer Techniken als Kata gegen Stockangriffe interpretiert. Carsten zeigte, dass er die Kata eher so versteht, dass man sich mit deren Techniken mit einem Stock gegen einen unbewaffneten Angreifer verteidigen kann. Dazu zeigte er zuerst die Anwendungen ohne Waffen und im Vergleich dazu mit einem Stock gegen einen unbewaffneten Angreifer. Dies sollte als Inspiration dazu verstanden werden, eine Kata einmal anders als üblich zu interpretieren und die darin enthaltenen Prinzipien auf verschiedene Umstände und Situationen zu übertragen.
Nach der Mittagspause setzte Nick das Programm mit einer Einheit zur taktischen Wundversorgung fort. Dabei zeigte er zwei Handyaufnahmen aus dem Netz, die Gewaltsituationen mit Waffeneinsatz und schweren, tödlichen Verletzungen enthielten. Dann lernten wir einen Druckverband anzulegen, um solche Verletzungen zu versorgen. Auch zeigte Nick taktisches Verbandsmaterial aus dem militärischen Bereich, dass eigens für die Versorgung von schweren Schnitt-, Schuss- und anderen Verletzungen entwickelt wurde. Eine Vorrichtung zum Abbinden von Armen und Beinen (CAT Tourniquet) lernten wir kennen. Die Lagerung bei Schock, die Versorgung bei Traumata und die stabile Seitenlage in drei Varianten erklärte Nick. Dann konnten wir auch die Versorgung bei Bewusstlosigkeit und Atemstillstand ausprobieren. Dazu hatte Nick zwei Puppen und einen Übungsdefibrillator mitgebracht. Wir übten kurz die Herzdruckmassage und Beatmung. Leider war reichte die Zeit nicht, um tiefgehender zu üben. Wir nahmen alle mit, dass es sich lohnen würde, mal wieder einen Ersthelferkurs zu besuchen.
Zum Abschluss gaben Mark, Michael, Carsten und Nico eine Zusammenfassung des Seminars mit Rory Miller und Randy King für die Gruppe. Die vier hatten dieses Seminar in Fritzlar besucht und konnten die wichtigsten Inhalte berichten und mit der Gruppe üben. Dazu gehörten der „Pummel Drill“, verschiedene Kampftechniken, Trainingsansätze und theoretische Konzepte. Um 17 Uhr konnten wir dann zufrieden das Treffen abschließen und uns mit enormem Input nach Hause begeben. Es hat sich auf jeden Fall für alle gelohnt, und wir konnten uns auf das nächste Treffen freuen.
Carsten
25.09.2022
RandRory in Fritzlar
Anzeichen einer Attacke erkennen: Das war das Thema eines Vortrages von Randy King – einem kanadischen Selbstverteidigungsexperten – am 09. September 2022 in Fritzlar. Randy, der auf eine langjährige Erfahrung im Sicherheitsgeschäft verweisen kann – unter anderem arbeitete er als Türsteher und bildete Polizei- und zivile Sicherheitskräfte aus – erklärte in Theorie und mit praktischen Rollenspielen, wie man bevorstehende Angriffe erkennen kann. In dem dreistündigen Vortrag unterschied er zwischen sozialer und asozialer Gewalt und die unterschiedlichen Anzeichen, auf die es dabei zu achten gilt. An diesem Freitagabend zeichnete sich schon ab, dass Armin Hutter wieder eine sehr gemischte und engagierte Gruppe nach Fritzlar locken konnte.
An den folgenden zwei Tagen bestätigte sich das, und es war einfach klasse mit erfahrenen Ausbildern aus allen möglichen Kampfkünsten und der zivilen Sicherheit zu trainieren. Da traf man auf einen belgischen Polizisten, deutsche Polizisten, jemanden aus dem Ninjutsu, einen ehemaligen Tänzer und Tai-Chi Spezialisten mit unglaublichem Körpergefühl, ein paar Leiter von Selbstverteidigungsschulen, Leuten aus dem Krav Maga und ein paar Karateka. Randy und Rory Miller – ein Experte aus den USA, früherer Justizbeamter und Autor von weltweit beachteten Büchern zu Gewalt und dem Umgang damit – übten mit uns Nahkampf. Randy nannte es auch einfach Dirty Boxing und Dirty Judo. Dabei lernten wir A, B und C Ziele kennen und die verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten Ausweichen, Zerstören, Bewegen und Schocken. Basierend auf einfachen Prinzipien führte uns Rory durch Hebeltechniken und wie man dabei Gelegenheiten und „Geschenke“ erkennt. In kleinen Übungen und unter besonderer Beachtung der Sicherheit konnten wir gemeinsam auch die gefährlichsten Techniken ausprobieren. Das war ein Ergebnis der hervorragenden Unterweisung durch die beiden Referenten und das die Gruppe aufeinander Acht gab. Ich habe selten mit so einer hervorragenden Gruppe trainiert. Ein großes Dankeschön an den Organisator Armin Hutter, die Referenten Rory Miller und Randy King und alle Teilnehmer. Es war klasse mit euch!
Carsten
13.09.2022
Funakishis Würfe und die Bodenkata von Iain Abernethy
Am 13. Und 14. August lud Peter Russel nach Frankfurt zum Seminar mit Iain Abernethy. Das Thema am Samstag waren die 9 Würfe Funakoshis. Iain zeigte uns außerdem noch ein paar vergessene Würfe. So begannen wir mit einfachen Griffübungen, wie sie im Tegumi einer okinawanischen Form des Ringens, die Funakoshi in seiner Jugend trainierte und Einflüsse auf das Karate hatte, vorgekommen sein mögen. Funakoshi selbst berichtete in seinen Büchern vom Tegumi und dass im Karate auch Ringertechniken und Würfe enthalten sind. Danach erklärte uns Iain seine Hauptregel für das Werfen: Es gilt den Schwerpunkt möglichst weit aus dem Zentrum senkrecht zur Richtung der Schwerpunktlinie zu bewegen. Sein Judolehrer bezeichnete das immer als das T bilden. Darüber hinaus erklärte er vier Unterregeln, wie ein Wurf gelingen kann:
Einer oder einer Mischung aus mehreren dieser Regeln muss man beim Werfen folgen, damit der Wurf erfolgreich ist. Dies konnten wir dann auch gleich in Funakoshis Würfen ausprobieren. Dazu hat Iain sehr viel Material in seinen You Tube Videos oder seiner App zur Verfügung gestellt.
Zum Abschluss übten wir am Samstag noch die Griffe, die er am Sonntag in seiner Bodenkata zeigte und für die es in der Kata jeweilige Wege herauszukommen gibt. Diese Bodenkata ist ein Kompendium von Iains grundsätzlichen Bodenkampffertigkeiten. Darauf aufbauend kann man sich im Bodenkampf weiter entwickeln, wenn man das möchte.
Das Seminar hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Ich durfte für Iain den Dummy spielen und war nach unzähligen Malen fallen und wieder aufstehen am Ende sehr müde, aber auch sehr zufrieden. Auch wenn ich vieles in diesem Seminar schon einmal gemacht habe, gab es noch genügend Neues für mich zu entdecken. Außerdem ist es für mich eine willkommene Gelegenheit der Wiederholung gewesen. Diejenigen, für die das Thema ganz neu war, kamen sicher auch auf ihre Kosten und lernten Karate aus einer für sie neuen Perspektive kennen. Es lohnte sich also für alle, am Seminar teilgenommen zu haben.
Carsten
14.08.2022
Hangetsu oder Seisan
Die Shotokan Kata Hangetsu wird in anderen Stilrichtungen Seisan genannt. Es gibt viele Modifikationen und Unterarten, die aber grundsätzlich ähnliche Prinzipien enthalten. Das machte Iain Abernethy zum Thema des Seminars in Stuttgart. In gewohnt souveräner Weise zeigte er die Anwendungen der Kata und verglich die unterschiedlichen Varianten. Dabei konnte man sehen wie ähnlich Stilrichtungen wie Shotokan und Goju Ryu sich im Grunde genommen doch sind, auch wenn sie oberflächlich anders aussehen. So war der Samstag damit gefüllt, die Kata zu analysieren und das Bunkai praktisch mit dem Partner zu üben. Am Sonntag stellte Iain noch Pratzendrills vor, die auch Ring-, Greif- und Wurfelemente enthielten. Nach zweijähriger Coronapause konnten Jens und ich so wieder alte Bekannte treffen und das Wochenende vom 25. und 26. Juni zufrieden beenden. Wir haben wieder viel gelernt und großartige Eindrücke mitnehmen können. Das Seminar war wie immer bestens vom gastgebenden Uni Dojo in Stuttgart organisiert und stark besucht. Nick Hofele kündigte auch schon an, dass es im nächsten Jahr wieder stattfinden wird. Frühzeitige Anmeldung wird empfohlen.
Carsten
03.07.2022
Bunkai und Selbstverteidigung
Eine kleine Abordnung aus Idar-Oberstein nahm am 18.06.2022 am Lehrgang über das Thema Bunkai und Selbstverteidigung mit Kit Sièn Tjong in Bildstock teil. Beginnend mit den klebenden Händen (Tuishou) führte uns Kit Sièn zu Anwendungen aus den Shotokan Kata Heian Nidan, Yondan und Bassai Dai als Beispielen. Hier demonstrierte er, wie sich die Hände in spiralförmigen Bewegungen gegenseitig unterstützen. Diese Spiralbewegungen dienen auch dazu, Energie aufzubauen und auf den Angreifer zu übertragen. Nachdem die Anwendungen aus den Kata analysiert (Bunkai) und trainiert wurden, führte der Lehrgang zu Übungen für den Ernstfall der Selbstverteidigung. In der Gasse, im Kreis und an der Wand sollten die gelernten Techniken unter Stress geübt und getestet werden. Dabei war es vorgesehen, dass man an die Grenzen gebracht wurde. Darum ermahnte Kit Sièn am Ende dazu, nicht die gelernten Dinge zu vergessen, kreativ zu sein und die Umgebung auszunutzen. Zum Abschluss wurde wie bei Kit Sièn üblich der Lehrgang Revue passieren gelassen. Eindrücke wurden ausgetauscht und die sehr engagierte Gruppe zu Recht gelobt. Ein großes Dankeschön gilt dem Ju-Jutsu Club Bildstock, dessen Karateabteilung den Lehrgang organisierte und dafür sorgte, dass auch bei großer Hitze gute Trainingsbedingungen hatten und versorgt wurden. Alle waren sich einig, dass eine Wiederholung im nächsten Jahr wünschenswert sei.
Carsten
19.06.2022
ENDLICH . . .
Nach über zwei Jahren war es endlich wieder so weit. Ich konnte ein Seminar mit Iain Abernethy besuchen. Nach vielen Einheiten, die wir durch Corona nur Online haben konnten, war es endlich wieder möglich live bei und mit Iain zu trainieren. Dazu besuchte ich vom 12. bis 13. März das Seminar in Laatzen/Hannover, das Axel Siebert organisiert hatte. Da uns eine langjährige Karate Freundschaft mit Iain verbindet, verbrachten wir das Wochenende nicht nur zusammen in der Halle, sondern auch privat bei Axel zu Hause. Es gab viel nachzuholen, und so hatten wir ausgiebige Gespräche am Abend. Allerdings war es auch schön, wie normal sich alles gleich wieder anfühlte – so als wäre Corona nie dagewesen. Das Seminar absolvierte Iain gewohnt souverän. Mit der Kata Gankaku hatte er zusammen mit Axel ein besonderes Schmankerl ausgesucht. Am Samstag lernten wir die Anwendungen und stellten sie zu einem Drill zusammen. Axel und ich assistierten Iain, da wir beide die Kata schon mit ihm zusammen in der Vergangenheit trainiert hatten. Am Sonntag standen dann Pratzenübungen gegen mehrere Gegner auf dem Programm. Außerdem zeigte Iain, wie man andere vor Angriffen gegen mehrere Gegner schützen kann. Das war anstrengend, machte aber auch sehr viel Spaß. Axel und Anke ließen es sich nicht nehmen, uns am Samstagabend mit einem leckeren Essen in der Schmiede zu verwöhnen. Das ist die kleine Lehrgangsfeier, die die Seminare in Laatzen immer sehr speziell machen. Es gab Roastbeef vom Smoker mit Kartoffelpüree und Salat. Es war also wieder ein rundes Wochenende, schön Iain zu treffen und einfach eine gute Zeit. Endlich wieder!
Carsten
10.04.2022
Tuishou Treffen mit Kit Sién Tjong in Idar-Oberstein
Am 26. Februar trafen wir uns dieses Mal in kleinem Kreis in Idar-Oberstein, um zusammen mit Kit Sién klebende Hände zu studieren. Axel Siebert und Anke Grau sind als Gäste eigens aus Hannover angereist und verstärkten die dar-Obersteiner Gruppe. Kit Sién gab uns wertvolle Lektionen im Grundteil des Treffens über Techniken und Energiegewinnung. Vor allem die Dynamik der Doppelspirale war dabei zentrales Thema und stellte ein wichtiges Prinzip für alle Techniken dar. Der Bezug zu den Kata, die wir aus der Shotokan Karate Stilrichtung kennen, faszinierte besonders und gab neue Impulse. Ein Lieblingszitat von Axel ist „der Stock ist der Lehrer“ und gemäß diesem Motto enthielt das Treffen auch eine Einheit mit dem Jo Stab. Kit Sién zeigte uns dazu einen Drill, den wir als Hausaufgabe mitnehmen konnten. Viele Prinzipien lassen sich vom Stock auf die leeren Hände übertragen. Das demonstrierte und erklärte Kit Sién uns eindrucksvoll in seiner unverwechselbaren Art. Es war wieder schön mit einem solchen Lehrer die Kenntnisse in den Kampfkünsten vertiefen zu können.
Carsten
10.04.2022
Wehr dich mit Heian
Wohl die meisten Karateka kennen die Kata der Heian bzw. Pinan Reihe. Sind sie doch in vielen Stilrichtungen vertreten und werden in vielen Dojos als erstes geübt. Die wenigsten wissen allerdings, wo sie herkommen oder verstehen sie als eins. Die enthaltenen Grundkonzepte werden nicht in ihrer praktischen Anwendung gelehrt und trainiert. Ein Grund könnte sein, dass man diese Kata bei ihrer Einführung ins Schulsystem auf Okinawa Anfang des 20. Jahrhunderts und bei ihrer Einführung in Japan in den 20er und 30er Jahren vor allem zur Körperertüchtigung zukünftiger Soldaten nutzte. Darüber hinaus scheint der Urheber Yasutsune Itosu dieser Kata Serie die damals noch als Pinan bekannten Kata aus der Kata Channan entwickelt zu haben. Er hat also aus einer mehrere Kata gemacht. Nichtsdestotrotz verstehe ich sie immer noch als ein System. Das haben wir auch in dem Kurs „Wehr dich mit Heian“ zusammen untersucht und die praktischen Anwendungen der Pinan/Heian Kata Reihe ergründet. Die Teilnehmer aus dem Shotokan Karate Dojo Göttschied in Idar-Oberstein hatten teilweise die Kata seit Jahren trainiert und in Prüfungen gezeigt, ohne jedoch einen systematischen Gesamtansatz für ein ziviles Selbstverteidigungssystem darin erkennen zu können. Mir war wichtig dieses Verständnis in dem Kurs weiterzugeben. Dazu behandelten wir Grundlagen, Strategien und Taktiken der Selbstverteidigung und schauten, wo diese in den Überlieferungen der Kata verborgen sind. Mit einfachen Techniken wurden die Grundprinzipien untersucht und praktisch geübt. In fünf Einheiten – für jede Pinan/Heian Kata eine – wurde systematisch aufbauend diese Reise unternommen. Die Teilnehmer waren sehr engagiert bei der Sache und konnten zum Abschluss in einem Stresstest die Erfahrung sammeln, wie es ist das erlernte praktisch anzuwenden. Mit entsprechender Schutzausrüstung konnten sie so auch einmal unter kontrollierten, aber auch etwas realitätsnäheren Bedingungen üben, was es heißt, sich mit Heian zu wehren. Alle Teilnehmer bekamen eine Urkunde und den Kurs im Karate Ausweis eingetragen. Ich war sehr zufrieden mit dem Verlauf des Kurses, den wir trotz Corona an fünf Mittwoch Abenden im Januar und Februar unter den entsprechenden Vorkehrungen durchführen konnten. Allen Teilnehmern ein herzliches Dankeschön. Ich hoffe auf weitere Gelegenheiten, mit euch praktisches Karate üben zu können.
Carsten
06.02.2022
Prüfungen zum 3. Kyu
Marc Pfleger und Paul Günther legten am 24.11.2021 erfolgreich die Prüfung zum 3. Kyu (Braungurt) im Praktischen Shotokan Karate ab. Nach gut einem halben Jahr Vorbereitungszeit konnten sich die beiden den verdienten Lohn abholen. Sie zeigten Grundschule und Anwendungen der Kata Tekki Shodan (Naihanchi), die die zentrale Kata des Shotokan Stils ist. Alle Grundprinzipien des Stils lassen sich darin wiederfinden. Somit haben die beiden einen wichtigen Grundstein auf dem Weg zum schwarzen Gürtel gelegt. Die praktischen Anwendungen mussten sie in der Prüfung demonstrieren und erklären. Sein Karate muss man testen, ob es in realistischen Situationen funktioniert. Daher mussten die beiden sich auch im Kampf gegeneinander und gegen mehrere Gegner behaupten. Mit Schlagpolsterübungen zeigten sie, dass ihre Schläge und Tritte hart und wirksam sind. Sowohl im Stehen als auch am Boden mussten sie Fertigkeiten nachweisen. Außerdem waren Würfe, Hebel und Würger zu zeigen. Nach anstrengenden eineinhalb Stunden durften die Prüflinge die Urkunden aus meinen Händen entgegen nehmen. Herzliche Glückwünsche zu den erfolgreichen Prüfungen.
Carsten Schmitt
29.11.2021
SV Tag in Göttschied
Am Samstag, den 25.09.2021 fand in Göttschied wieder ein Selbstverteidigungslehrgang mit Kit Sién Tjong im Shotokan Karate Dojo statt. Die erste Einheit führte in die Thematik Selbstverteidigung ein. Kit Sién erläuterte Ziele der Selbstverteidigung und die Notwendigkeit, die Komfortzone im Training zu verlassen. Einfache Techniken zur Befreiung, zum Hebeln und Schlagen und der Einsatz von Alltagsgegenständen zum Schutz wurden thematisiert. In der zweiten Einheit wurden darauf aufbauend kleine, realistische Übungsszenarien durchgespielt. Alltägliche Situationen, die gefährlich werden können, wurden mit den Teilnehmern gespielt und besprochen. Dabei legte Kit Sién besonderen Wert darauf, achtsam zu sein, die Umgebung im Auge zu behalten und gute Verhaltensweisen zu üben. So übten die Teilnehmer Situationen in der Tiefgarage, am Geldautomaten, auf der Straße oder an der Haustüre und was man tun kann, wenn man in Gefahr gerät. In der dritten Einheit wurden die Teilnehmer in die Enge getrieben und mussten sich daraus befreien. Bei diesen Übungen konnte man erkennen, dass man nicht immer ohne Beeinträchtigungen oder Verletzungen aus einer kritischen Situation entkommen kann. Wenn alle Vorsicht nichts genutzt hat, dann ist es besser etwas zu tun, als nichts zu tun. So kämpften die Teilnehmer sich aus der Enge heraus, um möglichst heil entkommen zu können. So endete ein runder Samstag, der wieder viele nachhaltige Eindrücke hinterlassen hat. Wir freuen uns schon auf den SV Tag im nächsten Jahr, der dann vielleicht wieder mit Kit Sién und Sven zusammen stattfinden kann.
Carsten
27.09.2021
Online Training Serie mit Iain Abernethy im Mai und Juni
Mitglieder des Bunkai Jutsu Netzwerks haben sich zusammengefunden, um im Mai und Juni eine Serie von drei Online Trainings mit Iain Abernethy zu haben. Am 24. Mai begannen wir mit Selbstverteidigungs Solo Drills, gefolgt von Heian Schattenboxen am 07. Juni und Solo Pratzendrills am 21. Juni. Die letzte Einheit soll den Bogen von den Heian Kata zu den Drills von Choki Motobu schlagen. Das Format kam bei den Teilnehmern sehr gut an und jeder erhielt auch eine Aufnahme der einstündigen Trainings, um sie zu Hause wiederholen zu können. Mit weiterem guten Verlauf der Corona Pandemie denken wir über andere Online Trainingsformate mit Iain nach, bis wir uns endlich wieder an Seminaren persönlich treffen können. Infos erfolgen im Bunkai Jutsu Netzwerk sobald näheres bekannt ist.
Carsten
14.06.2021
Virtuelle Treffen des Bunkai Jutsu Netzwerks
Normalerweise treffen die Mitglieder des Bunkai Jutsu Netzwerks sich zweimal im Jahr an wechselnden Orten. Dabei stellen unterschiedliche Mitglieder ihre Trainingsideen vor und wir haben immer miteinander und voneinander gelernt. Da diese Form des Austauschs mit Corona nicht möglich ist, haben wir virtuelle Online Treffen vereinbart. Im ersten habe ich die 8 Grundelemente der Kata Kanku Dai vorgestellt und praktische Übungen daraus entwickelt. Beim zweiten Treffen wird das Verschmelzen der Kata Kanku Dai mit der Kata Bassai Dai das Thema sein. weitere Treffen, bei denen auch andere Mitglieder das Training übernehmen sollen, sind geplant. Ausschreibungen findet ihr unter den Links auf der Terminseite.
Carsten
27.02.2021
Dojo Sessions mit Iain Abernethy in 2021
Auf vielfachen Wunsch bietet Iain Abernethy vier Online Trainingseinheiten jeweils Dienstags von 19:00 - 19:45 Uhr an. Diese Trainingseinheiten fangen am 09.02. an und gehen bis zum 02.03. Iain bietet diese Einheiten über seine App an. Alle Mitglieder erhalten kurz vor Start den Einwahlcode für das Zoom Meeting über die App zugesendet. Wie im letzten Jahr angekündigt möchte Iain in seiner App vermehrt solche Events anbieten. Allein deshalb ist die App zu empfehlen, aber auch der sonstige Inhalt ist eine nicht versiegende Quelle zu praktischem Karate.
In den Dojo Sessions genannten Trainingseinheiten üben wir gemeinsam technische Kampfkombinationen mit Ausweichbewegungen, Kumitespiele, Einhandpratzendrills und das Visualisieren von Anwendungen. Dabei wird im Stehen und auf dem Boden gekämpft. Wie bei Iain zu erwarten sind die praktischen Anwendungen und das Üben mit einer Pratze im Solotraining sehr gut ausführ- und umsetzbar. Stets legt er auf die innere Einstellung wert und lässt die nötige Aggressivität üben. Das ist nicht zu unterschätzen, vor allem wenn man keinen Partner hat. Diese Dojo Sessions sind deshalb sehr wertvoll, weil sie viel mehr als Seminare auf den Trainingsalltag im Dojo - und jetzt auch noch unter Corona Bedingungen - eingehen. Für das persönliche Solo Training und auch für die eigenen Online Trainings kann man sich hervorragende Anregungen abholen. Und es macht einfach Spaß mit einer weltweiten Gemeinschaft - es wählen sich Teilnehmer aus den USA, Kanada, Australien und Europa ein - gemeinsam zu trainieren.
Carsten
27.02.2021
Erstes Online Tuishou Treffen mit Kit Sién Tjong in 2021
Bedingt durch den neuerlichen Corona Lockdown der Bundesregierung konnten wir das Jahr leider nur online beginnen. Trotzdem hatten wir ein schönes Treffen mit Kit Sién am 10. Januar, bei dem es neben Wiederholungen der im letzten Jahr gelernten Techniken auch neue Techniken zu lernen gab. Dabei ging es besonders darum, von einseitigen Techniken zu beidseitigen Techniken überzugehen. Standen im letzten Jahr noch Anwendungen mit Uchi Uke oder Kage Uke auf dem Programm, so zeigte uns Kit Sién nun Anwendungen mit Mawashi Uke. Das stellte neue Anforderungen an die Koordination und auch an die Vorstellungskraft, da die Anwendungen ohne Partner geübt und verstanden werden mussten. Wir freuen uns darauf, diese neuen Herausforderungen anzugehen und das Verständnis für die Tuishou und ihre praktischen Anwendungen weiter auszubauen. Weitere Online Treffen sind geplant. So lange wir von Corona eingeschränkt sind, werden diese online fortgeführt. Sobald es wieder möglich ist, werden wir regelmäßige Live-Treffen vereinbaren und in Idar-Oberstein ausrichten.
Carsten
17.01.2021
Jahresauftakt mit Iain Abernethy
Am Samstag, den 2. Januar, hatte ich die Gelegenheit, den Trainingsauftakt bei Iain Abernethy mitzumachen. Iain bietet solche Online Trainings und Seminare über seine App an. Nutzer dieser App profitieren von diesen Angeboten und dem vielfältigen Material und den Videos, das er dort zur Verfügung stellt. Es ist dort auch mehr zu finden, als auf seinem Youtube Kanal. Daher sei diese App hier auch nochmal empfohlen. Man kann ein kostenpflichtiges Abo im Playstore abschließen. Wer sich intensiv mit Karate beschäftigen möchte, sollte die Investition von ca. 8 Euro im Monat nicht scheuen. Iain ließ uns vor allem Schrittmuster und Schläge mit Ausweichschritten üben. Dabei kam es zum Beispiel darauf an, trotz einer mechanisch nicht optimalen Ausweichbewegung möglichst viel Energie durch die Schläge zu übertragen. Dazu wurden diese Bewegungen in Kombinationen integriert, was dann ein super Training im Raum ergab. In einem freien Kumite in alle Richtungen konnten wir uns dann zum Schluss nochmal richtig austoben. Alles in allem ein schöner Einstieg ins neue Jahr. Obwohl leider ein Live Training mit Iain durch Corona zur Zeit nicht möglich ist, konnten wir uns mit vielen Karateka aus der ganzen Welt treffen. Das ist ein positiver Nebeneffekt von Corona, denn ohne die Pandemie wäre solch ein Format wahrscheinlich nicht entstanden. Auch bei uns wird es bald wieder neue Veranstaltungen mit Iain geben. Es wird schön sein, wenn diese auch wieder live mit ihm stattfinden können.
Carsten
17.01.2021
Erstes Live Tuishou Treffen mit Kit Sién Tjong in der Corona Krise
Endlich konnten wir uns nach den Lockerungen der Corona Regeln wieder persönlich zum gemeinsamen Training treffen. Es war schön, Kit Sién wieder zu Gast zu haben und sich austauschen zu können. Die Mehrzweckhalle in Herborn bot uns am 05. September dafür den perfekten Rahmen und ermöglichte unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen auch in Zeiten von Corona ein möglichst sicheres Training miteinander. Abwechslungsreich führte uns Kit Sién durch Koordinationsübungen mit Reissocken, Arnis Stöcken und Jo Stab und Kombinationen mit den Händen. Dabei konnten wir endlich das Verständnis entwickeln, wie diese mit einem echten Angreifer funktionieren sollen. Im Solo Training in den vorhergegangenen virtuellen Treffen war das naturgemäß nicht möglich. Trotzdem halfen die erlernten Bewegungsmuster nun bei der praktischen Umsetzung. Ungewohnt war es schon, nach so langer Zeit wieder konzentriert in der Halle zusammen zu arbeiten. Man merkte am Ende allen vor allem die geistige Anstrengung an. So waren wir müde aber sehr zufrieden nach diesem schönen Tag. Ein besonderes Dankeschön gilt Alex von den Herbornern Taekwondokas, der uns hervorragend versorgte und ein toller Gastgeber war. Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen am 31. Oktober.
Carsten
23.09.2020
Gathering of the Clan - Virtuelle Treffen des Bunkai Jutsu Netzwerks
Drei virtuelle Treffen mit Iain Abernethy hat das Bunkai Jutsu Netzwerk im Juni und Juli abhalten können. Eingeschränkt durch COVID-19 war an ein normales Partnertraining oder sogar ein Seminar nicht zu denken. Iain verlegte sich daher darauf, uns praxisorientierte Grundschule und Einhand-Pratzendrills üben zu lassen. Besonders gut kamen die Übungsformen an, bei denen Iain vorab geübte Kombinationen aufrief und abwechselnd üben ließ. Dabei wurden nicht nur Schläge und Tritte, sondern auch Würfe und Aufstehen vom Boden geübt. Das war in eineinhalb Stunden schweißtreibend und hat uns sehr wertvolle Hilfen für unser Online Training in den jeweiligen Vereinen gegeben. Das war im Übrigen eine Anmerkung, die häufiger gemacht wurde, dass im Vergleich zum Seminar diese Treffen sehr konkrete Hilfestellungen für das Dojotraining gaben. Darum wurde auch der Wunsch geäußert, weitere Termine ins Auge zu fassen. Sollten die jeweiligen Terminkalender es hergeben, werden wir diese Form des Treffens und miteinander Trainierens weiter nutzen und entwickeln.
Carsten
22.08.2020
Virtuelles Tuishou Treffen mit Kit Sién Tjong
Aufgrund der Corona Krise mussten wir das zweite Treffen der Tuishou Gruppe in Idar-Oberstein ins Internet verlegen. Kit Sién organisierte am 26.04.2020 von 11:00 bis 13:00 Uhr eine virtuelle Sitzung, der wir von zu Hause beitreten konnten. Den Anfang machten wir mit einem Aufwärmtraining, das vor allem Koordination und Balance ansprach. Dabei drehten wir Teelichter auf Tellern, um eine gerade Ausrichtung des Körpers und der Hände sicherzustellen. Anschließend übten wir mit Reissocken Drehbewegungen und Koordination derselben ähnlich wie beim Arnis mit Stöcken. Der Wechsel der Hände von oben nach unten und umgekehrt stellte uns dabei vor besondere Herausforderungen. Dann beschäftigten wir uns mit zwei Technikkombinationen, die erst flüssig gemacht und dann in der Geschwindigkeit gesteigert werden mussten. Gerade uns Shotokan Vertretern fiel dabei so manche Technik schwer, weil sie unserem normalen Training und unserer eingeübten Mechanik entgegenlief. Das hilft uns allerdings ein neues und besseres Körpergefühl zu entwickeln. Kit Sién leitete uns gekonnt und gewohnt souverän an. Trotz Problemen mit der Verbindung konnten die meisten sehr gut folgen und ein schönes Training machen. Es war schön wieder gemeinsam zu trainieren und hat allen sehr viel Spaß gemacht. Die nächsten Termine werden wir noch vereinbaren und bekanntgeben. Kleine Lehrvideoclips sollen auch noch an die Teilnehmer verteilt werden. Jeder kann so seine Hausaufgaben zu Hause machen. Ein herzliches Dankeschön an Kit Sién für die Organisation und Anleitung und an Diana, Leo, Jens, Birgit, Anja und Rüdiger für die Teilnahme.
Carsten
27.04.2020
Das zweite Pub Quiz mit Iain Abernethy
Zur zweiten Auflage des Pub Quiz trafen sich wieder mehrere Karateverrückte virtuell und hatten viel Spaß miteinander. Wegen der großen Begeisterung für die erste Auflage vor zwei Wochen organisierte Iain ein zweites Pub Quiz. Leider kam das Netz aufgrund der großen Beteiligung stellenweise an seine Grenzen und es war schwierig über Iains Facebookseite zu folgen. Trotzdem konnten wir es einigermaßen sinnvoll organisieren und an dem Quiz teilnehmen. Die Fragen erschienen uns deutlich schwieriger als in der ersten Auflage und so erzielten wir 37 richtige von 50 möglichen Antworten. Aber das wichtigste war gemeinsam Spaß zu haben und sich über Karate und andere Kampfkünste austauschen zu können. Weil die Geselligkeit im Mittelpunkt stand, haben wir uns schon zwei Stunden vor Beginn des Quiz zum virtuellen Grillen und gemeinsamen Abendessen versammelt. Es war schön Axel, Anke, Maximilian, Dirk, Frankie und Cla wieder zu sehen. Es war wieder ein schöner Samstagabend im Kreis der Karategemeinde, den wir Dank Iains Pub Quiz miteinander verbringen konnten. So kämpfen wir gegen das Virus und werden es überwinden.
Carsten
27.04.2020
Pub Quiz mit Iain Abernethy
Die Corona Krise schafft es nicht, das Karate Leben ganz lahm zu legen. In unseren Dojos wird viel Teletraining mit diversen Instrumenten gemacht. Außerdem haben wir Karateka den Vorteil, dass wir auch sinnvolles Solotraining machen können. Hier zeigt sich einmal mehr der große Wert unserer Katas. Aber auch das soziale Miteinander kann dank der sozialen Medien und des Internets aufrechterhalten werden. Das wäre vor 20 Jahren so noch nicht möglich gewesen. Am Samstag, den 11.04.2020 nahmen ich und ein paar weitere Bunkai Jutsu Mitglieder am ersten Pub Quiz, das Iain Abernethy über seine Facebook Seite austrug teil. Dabei ging es um die Beantwortung von 50 Fragen aus dem Bereich der Kampfkünste und natürlich vor allem um viel Spaß. Unser Team bestand aus Axel Siebert und Anke Grau aus Hannover, Ulf Meierkord aus Hamburg, Francesa Bennett aus Berlin, Cla Gleiser aus der Schweiz und Ilka und Carsten Schmitt aus Idar-Oberstein. Der Team Name war von unserem Team Kapitän Frankie schnell gewählt und lautete „Das Wurst Käse Szenario“. Wir formierten uns in einem Skype Chat und konnten so unsere Antworten an Iain abstimmen, die der Team Kapitän weitergeben sollte. Es war schön mit den Leuten vom Bunkai Jutsu Netzwerk fachsimpeln und auch nicht so ernste Themen ansprechen zu können. So hatten wir viel Spaß in unserer kleinen Gruppe, aber auch zusammen mit den über 250 Teilnehmern am Quiz aus der ganzen Welt. Besonders viel wurde darüber gescherzt, dass Iain eine Krawatte anhatte. Wahrscheinlich haben die Wenigsten ihn schon einmal so gesehen. Unser Team schlug sich dann auch beachtlich und belegte mit 43 von 50 möglichen richtigen Antworten einen vorderen Platz. Cla war ja der Meinung, dass die wenigen besseren Teams nicht ganz ehrlich waren und verlangte mehr „Cheating“, aber wir konnten sehr zufrieden mit dem Erreichten sein. Ein herzliches Dankeschön an Iain für eine lustige Idee und einen gelungenen Abend.
Carsten
17.04.2020
Bunkai Jutsu in Stuttgart
Trotz des Ausfalls von drei Referenten fand am 16. November das Bunkai Jutsu Treffen in Stuttgart statt. Gastgeber war Nick Hofele und das UKD Stuttgart. Anfangs erklärte Nick in einer kurzen theoretischen Einheit die Begriffe Okuden, Omote, Oyo, Henka Waza, Sen no Sen, Go no Sen, Sen
Sen no Sen aus Sicht des praktischen Karate. Ulf Meierkord und Francesca Bennett sprangen als Referenten ein und zeigten uns die Gedanken, die sie sich zu den Anwendungen der Kata Paiho gemacht haben. Diese hatte Maximilian im diesjährigen Residential Kurs mit Iain Abernethy in Deutschland zur Analyse ausgewählt. Damals ging es darum, anhand einer uns völlig unbekannten Kata Iains Herangehensweise zur Analyse der Anwendungen einer Kata kennenzulernen. Frankie und Ulf waren von der Kata so eingenommen, dass sie diesen Ansatz weiter vervollständigt und ihre Interpretationen entwickelt haben. Heraus kam für uns dabei ein sehr interessantes Training mit hervorragenden Ideen. Die beiden haben sicher durch das Feedback der Teilnehmer auch viele neue Ansätze erhalten und können weiter daran basteln. Im zweiten Abschnitt des Treffens zeigte Nick ein Training zum effektiven Einsatz des Eskrima Schlagstocks. Dabei ließ er seine Erfahrungen aus der Stockkampfkunst und dem Polizeieinsatz einfließen und verglich auch Kampfkunst und Einsatz. Das waren durchaus praxistaugliche Handreichungen, die uns allen eine neue Sichtweise dieser Waffe brachte. Zum Abschluss hängte ich eine recht schweißtreibende Einheit an. In langsam gesteigerten Kampfübungen und Rory Millers One Step Ansatz übten wir den Einsatz von Schlägen und Tritten gegen Grappling und Schlägen. Diese baute ich in ein sehr konditionell forderndes Szenariotraining ein, bei dem die Teilnehmer an ihre Grenzen gebracht und orientierungslos gemacht wurden. Dies schloss ein sehr erfolgreiches Treffen ab, das unter schlechten Vorzeichen durch die vielen Ausfälle begann, sich dann aber zu einem echten Highlight entwickelte.
Carsten
20.12.2019
Kampfkunstseminar mit Professor Rick Clark
Carsten Schmitt ist der Selbstverteidigungsspezialist beim Karate Dojo des SV 05 Göttschied. Durch seine zahlreichen Kontakte in der Szene und sein breites Netzwerk mit anderen Kampfsportbegeisterten konnte er ein Seminar mit Prof. Rick Clark arrangieren. Der US Amerikaner ist Jahrgang 1948 und hat 1962 mit dem Studium der Kampfkünste begonnen. Seine Meistergraduierungen lesen sich wie ein Lexikon über die verschiedenen asiatischen Arten der Selbstbehauptung. Vom Ryukyu Kempo, Taekwon Do, Ju-Jitsu, Judo, Modern Arnis bis zum Hapkido hat er es zu höchsten Meistergraduierungen gebracht. Durch die Vielzahl der Einflüsse stieg er immer tiefer in diese Art der Wissenschaft ein und beschäftigte sich intensiv mit Nervenpunkten. Durch Druck oder Schläge auf diese Punkte kann ein Angreifer kampfunfähig gemacht werden. Doch das ist nicht so einfach diese Punkte beim Aggressor zunächst zu lokalisieren und sie dann zu aktivieren. Das bedarf eines unablässigen Trainings und ständiger Wiederholungen. Allerdings, so betonte der Meister, darf man nicht mit Gewalt oder zu großer Kraft zu Werke gehen. Der Erfolg, den man dabei erreicht, ist
nicht unbedingt einem Treffer eines Nervenpunktes geschuldet. Zudem ist die Verletzungsgefahr für den Trainingspartner sehr groß. Die Wirkung kann, wenn man die richtige Stelle trifft, auch mit kleinem Kraftaufwand auftreten. Es eignet sich also auch und gerade für körperlich schwächere Personen. Immer wieder erklärte er den Kursteilnehmern die Verbindung zu den Bewegungen in den entsprechenden Kata. Damit bezeichnet der Karate Ka den Schattenkampf mit festgelegter Übungsfolge. Neben seinem immensen Wissen in Theorie und Praxis entpuppte sich Prof. Rick Clark trotz aller Ernsthaftigkeit des Themas als lustiger Zeitgeselle und lockerte mit seinen Erklärungen und Kommentaren das Training auf. Von daher gingen für die Teilnehmer, von denen die meisten schon einen langen Arbeitstag hinter sich hatten, die drei Seminarstunden wie im Flug vorbei. Die Teilnehmer, vom Karate Dojo Göttschied und der Taekwondo Abteilung des TuS Herborn, konnten viel Erkenntnisse und Trainingsimpulse mitnehmen. Neben Rick Clark wurden sie auch von dessen mitgereisten Assistenten Matthias Dülp und Wolfgang Lowak in die Geheimnisse des „Ao Denkou Jitsu“ eingewiesen. So nämlich nennt sich das von Prof. Rick Clark entwickelte System. Die teilnehmenden Kampfsportler aus dem Kreis Birkenfeld waren froh, dass sie sich diese einmalige Gelegenheit nicht haben entgehen lassen.
Text und Bilder : Leonhard Stibitz
18.11.2019
SV Tag in Idar-Oberstein
Selbstverteidigung war das Thema am 19. Oktober 2019 in Göttschied. Das Karate Dojo veranstaltete ein Seminar mit den beiden Trainern Kit Sién Tjong und Sven Burkhardt. Kit Sién stellte aufbauend auf den klebenden Händen Maßnahmen vor, wenn sich eine tätliche Auseinandersetzung nicht mehr vermeiden lässt. In der ersten Einheit legte er dazu einfache Grundlagen, die auf der Karate Technik Chudan Uchi Uke fußen. Schläge, Tritte und Hebel wurden geübt. Locker sollten die Teilnehmer dabei sein und schnell. Das bewältigten die Teilnehmer sehr gut, die von Karate Dojos aus der näheren Umgebung, aus dem Saarland aber auch vom Tae Kwon Do Verein aus Herborn kamen. Besonders freute ich mich über Franz, der von weit aus dem Süden anreiste. Sven behandelte das Vermeiden von tätlichen Auseinandersetzungen. Er bereitete das Thema kindgerecht auf und unterrichtete zwei Kindergruppen sehr einfühlsam mit Spielen und lehrreichen Geschichten. Dabei konnten die Teilnehmer und die beobachtenden Kindertrainer sein Konzept „Schützen ohne Schlagen“ kennenlernen. Erste Erfolge waren schnell zu sehen, da die Kinder selbstbewusst auftreten und Grenzen setzen lernten. Beide Referenten ergänzten sich großartig und wir konnten ein rundum gelungenes Seminar erleben.
Carsten
20.10.2019
Rory Millers prinzipienbasiertes Training
Es geht heute nicht um Realitätsnähe, sondern um allgemeine
Prinzipien, die dem Training zugrunde liegen. Mit dieser Aussage beschrieb Rory
Miller, was er sich für das letzte Septemberwochenende mit uns vorgenommen
hatte. So lernten wir in vielen Übungen physikalische Grundlagen von Schlägen,
Hebeln, etc., wie man Körper bewegt, die Schwerkraft ausnutzt, Zeit und Raum
kontrolliert, Entscheidungen fällt, sich am Boden verhält und vieles mehr. All
dies wurde in vielen Übungen ausprobiert und von Rory immer wieder mit der
Aufforderung miteinander und mit den verschiedenen Varianten zu spielen unterstrichen.
Dabei trainierten wir mit Fachleuten aus allen Bereichen des Selbstschutzes und
der Kampfkünste. Außer uns Karatekas waren Vertreter aus dem Krav Maga, dem mittelalterlichen
Schwertfechten, Ju Jitsu oder auch einfach nur Personenschützer und
Selbstverteidigungstrainer Teilnehmer des Seminars. Dieses wurde von Armin
Hutter aus Fritzlar zum achten Mal wieder hervorragend organisiert. Dafür waren
alle Teilnehmer sehr dankbar. Alle bedauerten, dass Rory sich ins Private
zurückziehen und nicht wieder als Lehrer auf Reisen gehen wird. Sehr wohl
möchte er aber wieder privat nach Deutschland kommen, da er Land und Leute sehr
gerne mag. Vielleicht gibt es ja auf die ein oder andere Weise irgendwann ein
Wiedersehen. Ansonsten meinte Rory zu dem Thema, dass er uns Teilnehmern abschließend
mit diesem Seminar in den vergangenen acht Jahren alles gezeigt hätte, was er
uns beizubringen hätte. Darum verabschiedete er sich von uns als Kollegen. Eine
schöne Sichtweise wie ich finde. Wer sich über Rorys Lehren informieren möchte,
dem kann ich nur seine Bücher und DVDs empfehlen. Für mich gehören sie zu dem
Besten, was man im Bereich Selbstverteidigung lesen und studieren kann.
Carsten
05.10.2019
Sven, Frankie, Carsten, Rory und Maximilian
Residential Kurs 2019 in der Grube Louise
Vom 12. bis 15. August fand im Seminarzentrum Grube Louise in Bürdenbach im Westerwald der diesjährige Residential Kurs mit Iain Abernethy in Deutschland statt. Von Carsten Schmitt organisiert und unter der Leitung von Iain Abernethy fanden sich 14 Teilnehmer zum Teil mit Familie ein.
Die Wunschliste der Teilnehmer war lang und so wurden viele Trainingsinhalte durchgenommen. Einen wichtigen Schwerpunkt stellten die 12 Drills von Motobu Choki dar, deren Interpretation Iain zeigte und in einer Kata zusammenführte. Auch ein besonderes Highlight war die Einheit, bei der Iain eine von Maximilian Renna ausgewählte Kata analysieren sollte. Die Kata war allen vorher unbekannt und so konnten wir Iains Ansatz von Grund auf verstehen lernen, wie er die praktischen Anwendungen einer Kata analysiert. Daneben standen Punkte wie De-Eskalation, Bunkai der Kata Unzu, Jiin und Bassai-Sho, Iain’s Bodenkampfkata und Weiteres auf dem Programm.
Neben einem vollen Karate Programm war besonders das Miteinander bei diesem mehrtägigen Ereignis ein tolles Erlebnis. Viele gute Gespräche konnten geführt, viele neue Kontakte und Freundschaften geknüpft und alte aufgefrischt werden. Iain fühlte sich im Kreis der Gruppe sichtlich wohl, und es hat allen sehr viel Spaß gemacht. Nach vier Tagen ging eine tolle Zeit für alle vorüber und alle freuten sich, dass in zwei Jahren der nächste Residential Kurs stattfinden soll.
Carsten
17.08.2019
5. Dan für Nicolas Hofele und Carsten Schmitt
Unter Prüfer Iain Abernethy legten Nicolas Hofele und Carsten Schmitt am Vorabend des Karate Seminars in Stuttgart die Prüfung zum 5. Dan ab. Nach einer intensiven Vorbereitung mussten beide allgemeine Grundtechniken, Kata, ihre Bunkai Anwendungen, praktische Drills und Partnerübungen zeigen. In verschiedenen Übungsformen mussten Schläge, Tritte, Würfe, Hebel, Würger im Stehen und am Boden gezeigt werden. Außerdem - wie bei Iain üblich – Pratzenübungen. Die Prüfungsprogramme wurden von beiden Prüflingen zusammengestellt. Nach drei Stunden, in denen Nick und Carsten bis an ihre Grenzen gingen, erkannte Iain beiden ihren neuen Dan Grad zu. Dank gebührt auch Nico und Jens, die als Partner bei der Prüfung unterstützten.
Carsten
17.08.2019
Dan-Prüfungen beim UKD Stuttgart
Statt dem üblichen Bunkai-/Goshin-Training fand am Freitag, 26.07.2019 beim UKD Stuttgart e.V. eine Dan-Prüfung nach den Anforderungen der WCA (World Combat Association) in der "Halle mit dem roten Boden" statt. In dieser Sporthalle findet üblicherweise am Freitag das Training statt und sie kennzeichnet sich durch einen auffälligen rötlichen Hallenboden. Michael Kirschbaum und Nikolai Giebler waren die beiden Prüflinge. Beide haben sich sehr gut geschlagen (zum Teil im wahrsten Sinn des Wortes ;-)) und haben wahrlich gute Leistungen gezeigt! Sowohl technisch wie auch konditionell und mental überzeugten sie ihren Trainer und Prüfer Nicolas Hofele, der für die WCA Prüfungen bis zum 4. Dan Karate abnehmen darf. Nach knapp zwei Stunden konnte Nicolas den beiden Prüflingen mit Stolz zu Ihren bestandenen Prüfungen gratulieren. Michael trägt nun den 2. Dan Karate, Niko trägt nun den 3. Dan Karate.
Geprüft wurden die folgenden Bereiche:
Kihon - Grundtechniken. Hierbei kommt es auf die korrekte Technikausführung an.
Renraku-Waza - Technikkombinationen. Hier liegt der Schwerpunkt auf flüssigem Ablauf und flüssigem Übergang von Technik zu Technik, sowie ebenfalls der korrekten Ausführung.
Kata - Es mussten drei unterschiedliche Kata demonstriert werden.
Bunkai - Anwendungsmöglichkeiten aus den obigen Kata. Hier liegt die realistische Anwendung im Vordergrund.
Tuite und Tegumi - Diverse Hebel-, Wurf- und Würge-/Strangulationstechniken sowie Befreiungen aus Hebel- und Würgetechniken wurden demonstriert.
Kumite - Verschiedene Freikampfübungen durch alle Distanzen mussten absolviert werden.
Pratzen - Die obigen Renraku-Waza sowie auch andere Techniken mussten an den Pratzen demonstriert werden. Ebenfalls mussten diverse Pratzenübungen über eine gewisse Zeitdauer absolviert werden. Hier kommt es auf die Wirksamkeit der Techniken an. Ebenso werden die Kondition und das Durchhaltevermögen bzw. der Durchhaltewille auf die Probe gestellt.
Darüber hinaus mussten die Prüflinge jeweils eine schriftliche Ausarbeitung zu einem von Ihnen gewähltem Thema mit Bezug zum Kampfhandwerk vorlegen.
Alle Aspekte wurden mit guten bis sehr guten Leistungen absolviert. Dies zeigt, dass Michael und Nikolai mit Stolz Ihre neue Graduierung tragen dürfen.
Nick
26.08.2019
Drei Seminare im ersten Halbjahr 2019 mit Iain Abernethy
Im ersten Halbjahr 2019 besuchte ich zwei Seminare mit Iain Abernethy. Diese waren ein integraler Bestandteil meiner Vorbereitung zur Prüfung zum 5. Dan. Immer in Begleitung meines Trainingspartners Jens Gödecke konnte ich viele wertvolle Trainingsimpulse sammeln.
Angefangen im Februar in Gau Odernheim mit einem Bunkai Querschnitt durch die Anwendungen der Kata Sochin, Chinte und Bassai-Dai und gefolgt im März von Kanku Dai in Rethen wurden gute Bunkai Grundlagen gelegt. Gau Odernheim liegt relativ nahe bei Idar-Oberstein und so war es schön, dort neue Kontakte knüpfen zu können. Sehr gefreut hat mich, dass auch von meinem Heimatverein dem SKD Göttschied ein paar Teilnehmer den Weg dorthin gefunden haben. Immer wieder gerne besuche ich die Seminare in Rethen, die mein Freund Axel Siebert organisiert und in toller Stimmung und Atmosphäre ausrichtet.
Das dritte Seminar in Stuttgart folgte unmittelbar auf die Dan-Prüfung und brachte neue Erkenntnisse zu alten Methoden des Karate und wie man sie heute ins Training einbauen kann. Besonders die Motobu Drills von Iain haben dabei neue Aspekte für mein Training im Dojo gebracht. Wegen Iains Art zu lehren und der ausrichtenden Vereine waren die Seminare im ersten Halbjahr klasse und haben viel Freude gemacht. So kann es in diesem Jahr gerne weitergehen.
Carsten
17.08.2019
Vielfältiges Programm beim Bunkai Jutsu Treffen in Rethen
Zum zweiten Bunkai Jutsu Treffen in diesem Jahr führte unser Weg nach Rethen. Axel Siebert und Anke Grau hatten in bewährter Weise die Gastgeberrolle übernommen und sorgten für einen schönen Rahmen. Ein herzliches Dankeschön von allen Teilnehmern dafür.
Die ersten Trainingseinheit wurde von mir gestaltet und führte die Teilnehmer durch einen Querschnitt der Trainingsinhalte in meinem Heimdojo aus dem letzten halben Jahr. Dabei führte ich die Gruppe von den praktischen Einzelanwendungen der Bassai Dai Kata zu deren Zusammenhang im Kampfsystem
und ihrer freien Anwendung in willkürlicher Reihenfolge.
Von allen Teilnehmern wurden Ulf Meierkords Gedanken und Ausführungen zu den Messerabwehranwendungen der Bassai Sho Kata als Höhepunkt wahrgenommen. Ulf hatte eine sehr fundierte Analyse gezeigt und viele Anregungen, diesen Ansatz weiter zu verfolgen und zu trainieren gegeben.
Nick Hofele hat sich in letzter Zeit mit der Bo Kata Juji Nokon Sho beschäftigt und übte diese mit den Teilnehmern. Franz Kallmaier konnte sehr gut assistieren, da er regelmäßig Budo trainiert, und eine Abwandlung der Form beisteuern.
Zu guter Letzt vervollständigte Axel Siebert seine Einheit zu Messerabwehr und -drills, die er beim letzten Treffen in Idar-Oberstein gezeigt hatte. Das ergänzte hervorragend die Ausführungen von Ulf, brachte aber auch sehr viele neue Ansätze.
Insgesamt verbrachten wir wieder einen sehr gelungenen Tag mit gemeinsamem Training und konnten diesen auch bei leckerem Essen ausklingen lassen. Es zeigte sich wieder, dass die Mitglieder des Bunkai Jutsu Netzwerks ein vielfältiges und fundiertes Kampfsportprogramm bieten können. Wir
freuen uns schon auf das nächste Treffen im Frühjahr 2019.
Carsten
09.12.2018
Abwehr von Messerangriffen
Zum ersten mal leitete ich ein Kampfkunstseminar, bei dem
ich den ganzen Tag programmatisch gestalten musste. Durch die Erkrankung des
ursprünglich geplanten Referenten Kit Sién Tjong, hat es sich so ergeben, dass
ich eingesprungen bin. Da Messerkampf nicht unbedingt mein Spezialgebiet ist,
habe ich mir sehr viel Zeit genommen, ein Konzept für das Seminar aufzustellen.
Dazu habe ich ausführlich Literatur studiert, You-Tube Videos und auch
Lehr-DVDs geschaut. Natürlich kamen mir die Einheiten zum Messerkampf mit dem
Bunkai Jutsu Netzwerk und Axel Sieberts hilfreiche Tipps zugute. So habe ich,
wie ich denke, ein gutes Konzept für das Seminar erarbeiten können. Zuerst ging
es darum, gefährliche Gegenstände und insbesondere das Messer kennenzulernen.
Welche Gefahren gehen davon aus und wie kann ich sie vermeiden? Eine Übung
stand am Anfang, bei der ein Opfer in einen Maleroverall gesteckt wurde und ein
Angreifer mit Filzstift Messerschnitte und -stiche darauf anzeigen konnte. Das
zeigte ganz klar die Gefahren und welche Körperbereiche besonders gefährdet
sind. Dann ging es darum Vermeidungsstrategien kennenzulernen. Weglaufen ist
die erste Wahl, aber leider ist das nicht immer möglich. Gemäß dem Motto „Distanz
ist mein Freund“ war es wichtig, zu üben, wie man einen Angreifer auf Distanz
halten und bekämpfen kann. Und im letzten Teil übten die Teilnehmer dann
letztlich, wie man sich am besten verhält, wenn die Distanz geschlossen und der
Kampf unausweichlich ist. Im Wechsel von kurzen theoretischen Ausführungen und
praktischen Übungen wurde es nicht langweilig, und die Teilnehmer gerieten auch
das ein ums andere mal ins Schwitzen. Zum Abschluss wiederholten wir die Übung
mit dem Maleroverall und man konnte feststellen, dass sowohl die Angreifer als
auch die Verteidiger dazugelernt hatten. Als Ergebnis wurden die Stich- und
Schnittmarkierungen weniger. Die kleine Gruppe war sehr engagiert bei der Sache
und hat so zu einem gelungenen Seminar beigetragen. Wir hoffen alle, dass Kit
Sién in nicht allzu ferner Zukunft, wieder als Referent bei uns zu Gast sein
kann.
Carsten
28.10.2018
Die Logik von Gewalt und Konfliktkommunikation
Das waren die beiden Überschriften des Seminars mit Rory Miller am 29. und 30. September in Fritzlar. Maximilian Renna, Sven Burkhard und Carsten Schmitt waren die drei Teilnehmer des Bunkai Jutsu Netzwerks an diesem außergewöhnlichen Seminar. Rory hatte uns zwei Tage intensive Theorie angesagt und das hat er auch gehalten. Sein Ziel war, uns so viele Softskills wie möglich zu vermitteln. Das ist ihm aus meiner Sicht sehr gut und auf beeindruckende Weise gelungen.
Am ersten Tag beschäftigten wir uns mit der Logik von Gewalt. Rory nutzte das Konzept der Motivationspyramide von Maslow als Einstieg in die Thematik. Damit erklärte er die Antriebe des Menschen und warum es zu Gewalt kommen kann. Er stellte uns eine Aufgabe, wie sie ein Krimineller lösen muss. Zum Beispiel ist ein Drogensüchtiger seinen enormen Bedarf an Ressourcen zu decken und greift dafür auf kriminelle Mittel zurück. In strukturierter Weise analysierten wir, welche Probleme dabei gelöst werden müssen, welche Opfer sich anbieten, warum, an welchen Orten, wie man sie dort isoliert und psychologisch kontrolliert. All diese Erkenntnisse sind natürlich hilfreich, um sich vor Kriminalität zu schützen, und das war der Zweck der Ausführungen.
Am zweiten Tag ging es um die Konflikt Kommunikation. Dabei ging es darum, wie Konflikte entstehen, welche Arten es gibt und welche Verhaltensweise dafür maßgeblich sind. Menschliche Verhaltensweisen erklärte Rory an seinem Modell des dreigeteilten Verstands. Er unterteilt in das „Lizzard Brain“, das sich um die Grundbedürfnisse sorgt, das „Monkey Brain“, das den Status im Fokus hat und das „Human Brain“, das komplexe Probleme vernünftig lösen kann. Zu erkennen, wann welches dieser drei dominiert und wie man sie ansprechen kann, hilft dabei Konflikte zu lösen und Gewalt zu vermeiden. Viele nützliche Erkenntnisse und sehr aufschlussreiche Gespräche mit Kampfsportlern und Sicherheitsprofis hat mir dieses Seminar gebracht. Es war eine hervorragende Ergänzung zu unserem physischen Kampfkunsttraining und hat ganz neue Perspektiven eröffnet. Für mich war es das erste Seminar mit Rory, der in Zukunft etwas kürzer treten möchte und nicht mehr so viele Reisen machen wird. Daher bin ich sehr froh, die Gelegenheit gehabt zu haben, ihn persönlich zu erleben.
Carsten
28.10.2018
Wanshu mit Iain Abernethy in Meckenheim
Die Kata Enpi oder auch Wanshu stand im Mittelpunkt des Seminars von Iain Abernethy am 01. und 02. September in Meckenheim bei Bonn. Wanshu war der namensgebende chinesische Kampfkünstler dessen Kampfsystem die
Kata repräsentiert. Iain zeigte in mehreren kleinen Drills die darin enthaltenen Prinzipien und begeisterte die angereisten Karateka mit den dazugehörigen Anekdoten und Erklärungen. Zum Beispiel seine taktischen Hinweise, sich so zu bewegen, dass man den Gegner immer vor sich hat (in der eigenen Schusslinie) und dass man dabei vermeiden sollte in die Schusslinie des Gegners zu gelangen, fanden großen Anklang. Oder die Ausführungen, dass es enorm wichtig ist, stark zuschlagen zu können, waren sehr aufschlussreich. Immer wieder würzte er das
mit anschaulichen Beispielen und kleinen Geschichten. Dazu übten wir die Prinzipien der Kata mit einigen Pratzenübungen, die Iain um ein paar einfache Drills erweiterte, um die Vorteile des Trainierens mit diesem Hilfsmittel zu veranschaulichen. In netter Runde konnte am Samstagabend beim chinesischen Buffet der Austausch mit Iain und den anderen Teilnehmern gepflegt werden. Alle freuen sich schon auf den nächsten Termin in Meckenheim in zwei Jahren.
Carsten
03.09.2018
Chinto Bunkai mit Iain Abernethy
Wie werde ich einen missliebigen und aufrührerischen Matrosen los? Dieser Aufgabe sah sich Bushi Sokon Matsumura gegenüber, als ihn der König von Okinawa beauftragte, sich um den Ruhestörer zu kümmern. Nach einem kurzen Kampf, bei dem keiner als Sieger hervorging, vereinbarte Matsumura mit Chinto, dass dieser ihm seine Techniken lehren sollte. Matsumura würde Chinto versorgen und ihm eine Passage nach Hause in China besorgen. So entwickelte Matsumura die Kata Chinto oder im Shotokan auch Gankaku genannt. In Kreuzlingen lehrte Iain die Anwendungen der Kata und zeigte dazugehörige Pratzendrills. Dabei durfte ich ihm als Übungspartner zur Vorführung dienen. Die fortgeschrittenen Techniken und schnellen Bewegungen der Kata sind immer wieder beeindruckend. Es hat wie immer viel Spaß gemacht und war schön neue Bekanntschaften in der Schweiz zu machen.
Carsten
30.08.2018
Karateereignis in Stuttgart
Zu einem ganz besonderen Ereignis hatte das Uni Karate Dojo in Stuttgart im Juni geladen. Peter Consterdine und Iain Abernethy von der WCA waren zu Gast und hielten ein Seminar der Extraklasse. Peter legte besonderen Wert auf das ABC des Karate. So zeigte er den Double-Hip, den er von seinem Lehrer Kimura gelernt hatte. Außerdem stellte er den Kick-Shock zum Abstoßen vor einer Technik und beim Übergang zu einer Folgetechnik vor. Die dynamischen Übungen dazu basieren auf Erkenntnissen aus vielen Sportarten, was Peter anschaulich demonstrierte. So sollten wir einstudieren, wie man am besten die Körpermasse in Tritte und Schläge einbringt, damit diese effizient, stark und wirksam sind. Zu diesen Ausführungen über Bewegungsdynamik brachte Peter auch immer wieder Beispiele zur Taktik in Selbstverteidigung und Kampf, die mit den Bewegungsgrundlagen verknüpft sind. Iain ergänzte hervorragend mit praktischen Karatedrills und Anwendungen, die wir mit Partner und Pratzen üben konnten. Selbstverständlich ist Fitness bei jemandem wie Peter Consterdine ganz großgeschrieben und so waren auch ein paar sehr anstrengende Ausdauer- und Schlagübungen im Programm. Man weiß nie, ob solch ein Seminar in Zukunft wieder stattfinden kann. So entstand auch der Eindruck, dass Peter und Iain ganz bewusst eine sehr umfassende Themenwahl getroffen hatten, um möglichst viel der Essenz der WCA Philosophie an den Mann oder die Frau zu bringen. Peter gab uns auch explizit mit auf den Weg, dass Selbstverteidigung ein sehr enggefasster Bereich ist, dass wir aber unsere Kampfkunstkiste füllen und üben sollen, was für uns wichtig ist. Es liegt ihm viel daran, dass man sich in der Kampfkunst entfalten kann und das, was seine Kunst ausmacht studiert und kultiviert. Man sollte sich nicht von Sachzwängen wie zum Beispiel nur bestimmten Techniken in Wettbewerb und Selbstverteidigung einengen lassen – schon gar nicht von politischen Interessen. Man sollte aber stets wissen, was und wofür man trainiert. Sehr zufrieden mit dem Gelernten und den vielen Anregungen und Eindrücken konnten wir uns nach zwei anstrengenden Tagen wieder auf die Heimreise machen. Das UKD Stuttgart hat in bewährter Weise ein schönes Wochenende gestaltet und mit seinem Sommerfest am Samstag einen passenden Rahmen für ein entspanntes Miteinander der Kampfkunstgemeinde gesorgt. Dafür ein Dankeschön an alle Helfer und Organisatoren. Jens und mir kam die besondere Ehre zu, Peter Consterdine zu betreuen. Da wir im gleichen Hotel untergebracht waren und den Fahrdienst übernehmen, hatten wir die Gelegenheit beim Frühstück oder abends in der Bar exklusive Gespräche mit ihm zu führen. So konnten wir die ohnehin schon bestehende Verbindung noch weiter vertiefen.
Carsten
28.06.2018
Karatewochenende an Pfingsten
Über Pfingsten machte ich mich zu einem Besuch bei Axel und Anke auf. Dabei nutzte Axel die Gelegenheit, mich eine Trainingseinheit seiner Freitagsgruppe übernehmen zu lassen. Wir übten Randori Formen mit einfachen Techniken basierend auf Rory Millers One Step Konzept und ein paar meiner Interpretationen dazu. Abschließend führte ich das zu einem Standarddrill, den ich gerne zu Hause im Dojo trainiere. Da wir genügend Zeit eingeplant hatten, zeigte Axel die Bo-Kata Matzukaze Nokon, die wir mit der Gruppe einübten. Alle hatten viel Spaß und waren mit Feuereifer bei dem anspruchsvollen Programm dabei. Über Pfingsten übten wir im kleinen Kreis noch etwas mit den Kurzstöcken. Daneben ließen wir es uns auch beim Grillen und Whisky Tasting gut gehen. Wir hatten also eine schöne Zeit und konnten auch wieder einen fruchtbaren Kampfkunstaustausch pflegen.
Carsten
28.06.2018
Bunkai-Jutsu-Treffen am 21.4.2018 in Idar-Oberstein
Zwei Mal jährlich finden die Treffen der Mitglieder des Bunkai-Jutsu-Netzwerks an wechselnden Örtlichkeiten statt, so auch am 21.4.2018 in Idar-Oberstein.
Die Gruppe war mit 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern diesmal relativ groß, was auch ein wachsendes Interesse an diesen Treffen bezeugt. Das gesamte Bunkai-Jutsu-Netzwerk ist zwar wesentlich größer, doch ist es nicht einfach, immer alle Mitglieder an einem Treffen zusammen zu bekommen, zumal sich die Gruppe nicht nur über das Bundesgebiet sondern auch ins deutschsprachige Ausland erstreckt.
Das erste Thema des Tages, Selbstverteidigung bzw. Selbstschutz für Frauen, hatte Sven vorbereitet. Er führte als erfahrener Trainer insbesondere in diesem sensiblen Bereich zum Thema hin und unterstütze seine Ausführungen durch eine grafische Darstellung. Ebenso hatte er einige Bücher zum Thema dabei, die sich die Teilnehmer auch ansehen konnten.
Schnell war ein lebhafter Erfahrungsaustausch im Gange und die Diskussion wurde durch viele persönliche Erfahrungen der Teilnehmer und vor allem der Teilnehmerinnen ergänzt, die übrigens selbst größtenteils Trainer/innen sind. Hier war es von Vorteil, dass diesmal relativ viele Frauen dabei waren, denn somit wurden persönliche Erfahrungen aus erster Hand eingebracht.
Die besprochenen Inhalte waren für mich als Trainer äußerst hilfreich und es kam klar zum Ausdruck, dass Selbstverteidigung – oder meiner Meinung nach besser gesagt – Selbstschutz für Frauen ein leider wichtiges, aber auch sensibles Thema ist. Denn um ein professionelles Training in dieser Richtung anzubieten sind neben den richtigen – vor allem theoretischen – Inhalten viele Vorüberlegungen und Rahmenbedingungen zu schaffen, um optimale Trainingsumstände zu gewähren!
Maximilian nahm sich in seiner darauf folgenden Trainingseinheit der Festigung der Technikanwendung an. Hierzu bediente er sich der Methode des One-step-Sparring, die er entsprechend einer Idee von Rory Miller gestaltete.
Hierbei werden der in einer realen Auseinandersetzung herrschende Stress und die Unübersichtlichkeit durch Vorgabe einer bestimmten Taktung, in der Bewegungen ausgeführt werden dürfen, herausgefiltert. Dies ermöglicht sowohl den Trainierenden als auch einem beobachtenden Trainer, die Wirksamkeit der Techniken zu verbessern und ggf. als Trainer von außen entsprechend einzuwirken.
Durch bestimmte Aufgaben wurden entsprechende Schwerpunkte gezielt gesetzt. Beispielsweise war eine Aufgabe, verstärkt Hebeltechniken zum Einsatz zu bringen, oder es sollte z. B. eine Aktion nach Möglichkeit mit einem Wurf abgeschlossen werden.
Diese Art des Trainings brachte mir persönlich sehr viel, da somit eine konkrete Überprüfung der eigenen Techniken sowie eine gezielte Verbesserung möglich war. Ich werde sie auf jeden Fall in mein Training integrieren!
Die dritte Trainingseinheit übernahm Axel mit dem Themenschwerpunkt Messer / Messerabwehr/ gefährliche Gegenstände.
Über verschiedene Partnerübungen machte er uns erneut die Gefährlichkeit eines Messers sowie dessen
Einsatzmöglichkeiten bewusst.
Die von Ihm vermittelten Prinzipien bei einem Angriff mit einem Messer liefen darauf hinaus, den Waffenarm zu kontrollieren / möglichst zu sichern und somit die Nähe zum Angreifer zu suchen, um
auf dessen Gleichgewicht einzuwirken, was er uns mehrfach eindrucksvoll demonstrierte.
Für das gesamte Programm war leider nicht mehr genug Zeit, weshalb in einem zweiten Teil beim Teil beim nächsten Treffen weitere Prinzipien und Übungen zum Umgang mit einem akuten Angriff oder einer eher statischen Bedrohung behandelt werden.
Für mich eine sinnvolle Ergänzung meines Anti-Messer-Trainings, die ich auf jeden Fall weiterhin Üben werde!
Insgesamt war es – wie immer – ein sehr guter Trainingstag und erneut hatten die Beiträge der Referenten ein hohes Niveau. Klingt zwar vermeintlich nach Eigenlob, aber als hauptberuflicher Trainer bei einer Landesbehörde nehme ich mir heraus, dies aufgrund meiner langjährigen Erfahrung im professionellen Bereich beurteilen zu können.
Wie üblich wurde auch diesmal niemand verletzt, vom einen oder anderen blauen Fleck mal abgesehen, aber die gehören einfach dazu ;-).
Nach dem Training durften natürlich auch die Geselligkeit und das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen, weshalb wir den Abend in einer lokalen Gaststätte angenehm ausklingen ließen.
Natürlich ergaben sich bei den jeweiligen Einheiten Punkt und Inhalte, die alle gerne noch angesprochen und vertieft hätten. Darum freuen wir uns schon aufs nächste Bunkai-Jutsu-Treffen im Herbst in Hannover!
Bis dahin….
Nicolas
Frauenselbstverteidigung als Schwerpunktthema in Idar-Oberstein
Eine Diskussionsrunde zum Thema Selbstverteidigung moderiert von Sven Burkhard bildete den Anfang unseres Bunkai Jutsu Treffens am 21. April in Göttschied. Sven hatte sich zu dem Thema vorbereitet und einige Literaturtipps mitgebracht. Wir sprachen über Themen warum SV Kurse für Frauen angeboten werden, wer sie hält, wer daran teilnimmt und was darin angeboten werden sollte und kann. Dabei kamen auch schwierige Themen wie „Kann ein Mann einen Frauen SV Kurs anbieten?“ oder „Wie bringt man einer Frau bei, im Notfall Gewalt anzuwenden?“ zur Sprache. Sven erklärte außerdem, warum er lieber von Selbstschutz als von Selbstverteidigung spricht.
Unterstützend zu den theoretischen Ausführungen konnte ich das Ergebnis der Umfrage vorstellen, die ich im Februar zum Thema Frauenselbstverteidigung gemacht hatte. Interessante Beobachtungen dabei waren, dass die Frauen, die die Umfrage beantworteten, eher den fremden Mann fürchten. Dagegen zeigt die polizeiliche Kriminalstatistik, dass weibliche Opfer eher eine Beziehung zum Täter haben oder hatten. Männer wiederum werden häufiger Opfer von Fremden. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle, die ihren Fragebogen ausgefüllt und abgegeben haben.
Nach diesen theoretischen Themen kam dann auch die Praxis, durch die uns zuerst Maximilian Renna führte. Er stellte uns das Konzept des One Step Trainings in verschiedenen Abwandlungen vor, das zum Erlernen des Umgangs mit gewalttätigen Angriffen hervorragend geeignet ist. Axel Siebert schloss den praktischen Teil des Tages mit Übungen zur Messerabwehr.
Zum Ausklang des Tages trafen wir uns alle noch im Gasthaus „Zum Schleffer“ und konnten bei gefüllten Hähnchen vom Buchenholzfeuer oder Burgern den Tag Revue passieren lassen und die nächsten Veranstaltungen ins Visier nehmen. Das Bunkai Jutsu Treffen war wieder eine runde Sache, da hochwertige Vorträge und Trainingseinheiten sich mit toller Geselligkeit paarten. Weitere Highlights werden in diesem Jahr folgen.
Carsten
27.04.2018
Ulf Meierkord besteht Prüfung zum 3. Dan
Am 06. April legte Ulf Meierkord vom Bunkai Jutsu Netzwerk in Rethen seine Prüfung zum 3. Dan bei der WCA unter Iain Abernethy ab. Vor der praktischen Prüfung reichte Ulf eine schriftliche Arbeit ein, die sich mit den Messerangriffen in Hamburg Barmbeck im Sommer 2017 beschäftigte. Seine gelungene Analyse ist auf Iains Webpage veröffentlicht. Im praktischen Teil zeigte Ulf nach der Grundschule die Katas Tekki Shodan bis Sandan und Jion, deren Bunkai er auch kurz demonstrierte. Mit gesteigerter Intensität konnte Ulf dann bei seinen Pratzendrills und den Kampfübungen mit Partner überzeugen. So konnte er geschafft aber zufrieden seinen neuen Dangrad aus den Händen von Iain Abernethy entgegennehmen. Ein besonderes Dankeschön ging an seine Partner Francesca Bennet und Axel Siebert, die Ulf als Gegenspieler einiges abverlangten. Es war mir eine besondere Freude, dieser Prüfung beiwohnen zu dürfen und ihren erfolgreichen Abschluss zu erleben.
Carsten
06.04.2018
Das Bunkai Jutsu Netzwerk bei Iain Abernethy in Rethen
Zum ersten Seminar mit Iain Abernethy nach offizieller Gründung des Bunkai Jutsu Netzwerks bei der WCA trafen sich einige seiner Mitglieder am 07. und 08. April. Zusammen mit über 60 anderen Teilnehmern erlebten wir wieder ein erstklassiges Seminar. Iain hatte einige tolle Lehrgansinhalte für uns vorbereitet. So beschäftigten wir uns am Samstag mit 12 Drills von Choki Motobu und Techniken aus dem Bubishi. Am Sonntag folgten noch Würfe von Itoman und Pratzendrills, die die vorher im Seminar erlernten Techniken wieder aufgriffen. Axel Siebert vom TSV Rethen, der Ausrichter des Seminars, lud am Samstag zum gemeinsamen Abendessen mit einem griechischen Buffet. Dort konnten wir ausgiebig über Karate und andere Kampfkünste fachsimpeln und alte und neue Bekanntschaften pflegen. So war das Seminar wieder einmal eine runde und lehrreiche Sache und hat allen viel Spaß gemacht.
SV Lehrgang mit Jürgen Kestner in Böhl-Iggelheim
Zusammen mit Jens besuchte ich am Samstag dem 24. März einen Selbstverteidigungslehrgang mit Jürgen Kestner in Böhl-Iggelheim. Dieser fand in der vereinseigenen Halle des VT Böhl statt und zählte circa 65 Teilnehmer. Der Verein hatte für ein nettes Ambiente und gute Verpflegung gesorgt, und so konnten wir uns intensiv den Lehrgangsthemen widmen. Jürgen hatte in vier Einheiten ein schönes Programm zusammengestellt. Immer wieder stufte er die Übungen so, dass auch Anfänger mit ihnen zurechtkommen konnten. Bei komplexeren Kombinationen mussten sie einfach nur einen Teil machen und konnten trotzdem viel dabei lernen. Wichtig war Jürgen vor allem, dass wir ständig in Bewegung waren und so kamen wir dann auch schnell ins Schwitzen. In der ersten Einheit übten wir eine Nahkampfkombination aus vier Zuki mit offener Hand, gefolgt von Age Empi, Mawashi Empi und dem Einklemmen des Angreiferarms mit dem Ellbogen was durch eine Hammerfaust und Zuki oder Empi abgeschlossen wurde. Danach wurde in der zweiten Einheit vor allem ein dynamisches Training mit dem Partner gemacht, das die vorher erlernten Prinzipien und den Schutz des Kopfes bei ständiger Bewegung zum Thema hatte. Nach einer Pause folgte in der dritten Einheit das Entkommen, wenn man an eine Wand in die Enge getrieben wurde. Und in der vierten Einheit wurde der Selbstschutz gegen mehrere Angreifer geübt. Auch dabei hielt uns Jürgen permanent in Bewegung und führte bei den beiden Abschlussübungen Behinderungen mit Fußfesseln oder Haltegurten um die Hüfte ein. Um 16:30 waren wir dann geschafft aber zufrieden und konnten nach einem gelungenen Lehrgang die Heimreise antreten.
Carsten
26.03.2018